Nachlese zur Stadtradeln-Aktion am Angergymnasium

Wenn wir unsere Kilometer immer hintereinander in eine Richtung geradelt wären, hätte die oder der letzte von uns am Ende der drei Wochen vom Uluru in Australien winken können! Vom 21. August bis zum 10. September haben insgesamt 153 Radelnde fast 20.000 Kilometer erfahren.

Am Angergymnasium gibt es trotz der schwierigen Verkehrssituation schon immer relativ viele Fahrradfahrer. Die Fahrradständer auf dem Hof sind bei schönem Wetter meist überlastet. Daher lag es nahe, wie schon im vergangenen Jahr, wieder bei der Stadtradeln-Aktion mitzumachen, zumal wir schon vor den Sommerferien in unserer Projektwoche das Thema Nachhaltigkeit in den Blick genommen hatten.

Der Schülerrat hatte, unterstützt von der Schulleitung, Kollegen und dem ADFC Jena, zu der gemeinsamen Aktion aufgerufen. Es war interessant zu beobachten, wie sich der Ehrgeiz der verschiedenen Teams entwickelte, sich ständig neue Teammitglieder anmeldeten und die Motivation allseits an Fahrt aufnahm. Täglich wurde auf der Stellwand des Schülerrates der Kilometerstand hochgezählt (vgl. Abb. 2 und 3)!

Es gab besonders fleißige Einzelradler mit bis zu 777 km in drei Wochen, aber auch tolle Effekte der Gruppendynamik in manchen Klassen, z.B. der 7/3, der 7/F, der 8/2, der 8/4, (die zudem mit der Fa. Sicherheitstechnik Zaage einen Sponsor für ihre Kilometer gefunden haben), und nicht zuletzt im Schülercafé-Team!

Insgesamt wurde das Stadtradeln auch zum Anlass genommen, die Situation der Fahrradfahrer rund um die Schule zu beleuchten, Vorschläge für Verbesserungsmöglichkeiten zu sammeln und diese zu diskutieren. So gab es schon vor den Sommerferien einen Vororttermin mit Herrn Dr. Petersohn, Frau Zimmermann vom Fachdienst Mobilität, Herrn Apel von der Stadtverwaltung und einem Vertreter des ADFC, bei dem unter anderem Ergänzungen der vorhandenen Fahrradständer durch weitere Abstellanlagen nördlich und westlich der Schule ins Auge gefasst wurden. Die Lage der geplanten Fahrradständer würde für viele Schülerinnen und Schüler eine verminderte Gefährdungslage auf dem Schulweg bedeuten. Sie könnten dann die gefährliche Karl-Liebknecht-Straße meiden und zum Beispiel durch das Wohngebiet fahren.

Außerdem wurde ein vom ADFC erarbeitetes Verkehrsquiz, das speziell die Situation in Jena-Ost berücksichtigt, mit den Klassen durchgeführt, um den Blick für Gefahrenstellen zu schärfen und sicheres Fahrverhalten zu fördern. Die zum Abschluss des Stadtradelns angekündigte Fahrraddemonstration am Montag, dem 9.9.2019, ist leider im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen: wegen des anhaltenden Regens waren nur ca. 15 Teilnehmer vor Ort, sodass die Demo abgesagt wurde.

Dennoch darf angesichts der durch die Aktion freigesetzten Motivation und des neuen Bewusstseins fürs Fahrradfahren in Jena-Ost gehofft werden, dass unser Anliegen bald durch konkrete Maßnahmen seitens der Stadt weiter unterstützt wird, damit sich zukünftig auch diejenigen Schülerinnen und Schüler selbstständig mit dem Rad zur Schule trauen können, die sich bislang zu unsicher fühlen!